Werkstattbericht Eisprinzessin, Tatzeit: 13.06.2013, 20.17 Uhr
Wenn ihr das hier lest, ist es draußen schon wieder Dezember. Gebt euch der Vorstellung hin und seid neidisch: Ich sitze auf dem Balkon und genieße die Abendwärme!
Zurück zum Text: Mit Chillla steht die nächste arme Sau auf dem Programm. Im ersten Band hatte ich mir überlegt, dass es doch nett sein müsste, wenn ich der Protagonistin Molly einen Quasi-Spiegel vor die Nase halte, mit dem sie bewusst oder unbewusst konkurriert, und das war Isabel. Jetzt probiere ich die gleiche Masche noch mal mit Isabel und Chillla. Beide haben durchgeknallte Mütter, wie der Leser später noch erfahren wird, beide haben ihr Säckchen zu schleppen – von dem sie aber auch profitieren – und beide müssen sich zum Ende des Buches entscheiden, wie es weitergehen soll. Langeweile droht, meinte die Lektorin, weil ich auch die gleichen Orte verwende wie den Supermarkt für eine Begegnung zwischen Chillla und Elvira, Isabels Mutter. Nun ja, die Spannungen in den Personen selbst sind ganz anders angelegt; während Molly vor lauter Verschwiegenheit und Schuleschwänzen total verunsichert war, ist Isabel (noch) sehr von sich überzeugt und Chillla fast schon zu durchgeknallt. Das emotionale Gefälle ist somit ein anderes, weshalb man sich ruhig noch mal zwischen die Supermarktregale der Siedlung stellen kann. (Außerdem gibt es das nur in amerikanischen Horrorstreifen, dass neben jedem noch so lächerlichen Kaff ein unheilvoller Friedhof lauert oder im nahen Wäldchen Geister ihr Unwesen treiben. Hier in Deutschland ist das ja alles etwas strikter geregelt – auch in der Literatur, harhar.) Letztlich geht es um die Darstellung ähnlicher Situationen mit anderen Gegebenheiten, die sich dann auch völlig anders entwickeln. Das muss der Leser ab können.
Übrigens nervt mich jetzt dieses Dreifach-l in Chillla. Ich werde eines davon konsequent herausnehmen, und zwar von Anfang an. Heureka.
E-Book, ca. 200 Seiten, mit verlinktem Glossar 0,99 €