Werkstattbericht – Januar 2015
Ich brüte gerade über der Szene, in der Desiree von der Polizei als Hauptverdächtige verhört wird. Und ich merke zu meinem Entsetzen, dass meine Lesegewohnheiten offenbar nicht mit meinem Schreibprojekt kompatibel sind. Hintergrund ist, mein Lesegeschmack tendiert ja doch eher zu „Nackt unter Wölfen“ als zu „Unsere lustigen Heimatkrimis“. Das ist bisschen hinderlich, wenn man ein Verhör beschreiben will. Seit etwa einer Woche überarbeite ich täglich mehrmals die Verhörszene, nur um dann am nächsten Tag, wenn ich sie mit etwas Abstand lese, verärgert festzustellen, dass sie doch wieder mehr an einen Gestapokeller als an eine unverbindliche Befragung durch die Streifenpolizei erinnert. Oder vielleicht habe ich mich auch einfach nur an meiner eigenen Kritik festgebissen. Ach, das ist kompliziert.
Gastroman von Nadine Muriel. E-Book, 0,99 €, ca. 286 Seiten, mit verlinktem Glossar.