Showdown – Schulhorror: Alte Schinken reloaded

Das passierte im ersten TeilEigentlich wollte ich mich diesmal mit Kindheitserinnerungen zurückhalten, aber dann passte es gerade so gut: Ansgars Betrug während eines Physiktests, der im Kapitel „Schulhorror“ stattfindet. Dieser Betrug wurde mir erzählt und ich glaube, dass er sich auch so an meiner Schule zugetragen hat. Wie genial der Spickbetrug ist und wie er funktioniert, werde ich hier natürlich nicht verraten, weil sonst der Witz kaputtgeht und keiner mehr den Roman liest. (Die Auflösung erfährt der geneigte Leser auch erst viel später und eher beiläufig, aber noch im Roman „Showdown auf der Schäferwiese“.) Und ich kann auch nicht zur Nachahmung raten, denn Betrug wird auch heute noch streng geahndet und bringt nix – außer ein schlechtes Gefühl und eine fette, verdiente Sechs.

Svenja & Co., die Lukas das Leben schwer machen, sind frei erfunden, obwohl die Tendenzen an den Schulen heute durchaus in diese Richtung gehen (leider). Das typische Opfer, den typischen Täter gibt es nicht – da werden die Rollen ebenso munter durchgewechselt wie in allen anderen Konstellationen. Ein Opfer wird zum Täter, sobald es sich wehrt und den anderen wie auch immer verletzt – und dann ist der Täter auch Opfer, vereinfacht ausgedrückt. – Die Darstellung der Mädchengang mag polarisierend auf den Leser wirken. Allerdings habe ich hier gar nicht so viel dazutun müssen, wie die Praxis leider zeigt. Tatsächlich ist die Gewaltbereitschaft schon bei Schülern wesentlich höher als früher (früher war ja sowieso alles besser ). Ich glaube auch nicht, dass sich jemand durch das beherzte Eingreifen eines Lehrers, wie es Herr Neutoninger tut, beeindrucken lässt, und dass damit die Aggressionen gegen das „Opfer“ verrauchen. Ich habe trotzdem vor, Lukas’ Geschichte dahingehend literarisch auszubauen. Und auch wenn das keine standardisierte Lösung wird, hoffe ich insgeheim, dass der eine oder andere Leser das Kapitel als Anstoß nimmt, falls er oder sie mal in diese Situation kommen sollte. – Man weiß nie, wofür es gut ist.