Nach der Mittagspause ruhte ich in mir, als hätte ich nicht gerade ein Stracciatella-Spaghetti-Eis verspeist, sondern einen Mönch aus einem Zen-Kloster.
»Ich glaube, Caro hat sich von mir getrennt.« Vor Erleichterung seufzend ließ mich auf meinen Bürostuhl fallen.
Lothars Kopf ruckte hoch. »Brauchst du psychologische Unterstützung?«, war noch sein harmlosester Kommentar. Er pflasterte mich mit Plattitüden zu wie: »Ende eines wichtigen Lebensabschnitts«, »Das Leben geht weiter« und »Wenn du es gar nicht packst, lass dich krankschreiben.« Während ich dasaß und mich fragte, ob mit mir etwas nicht stimmte, weil in mir ein Eisberg zu schmelzen begann.
Und Caros Zustand war mir piepegal, weil ich mich nicht mehr mit ihrer beschissenen Schreiberei beschäftigen musste, die mich ganz schön viel Kraft gekostet hatte!
Wenn ich wollte, konnte ich wieder ins Planetarium, ohne auf jemanden Rücksicht nehmen zu müssen. Ich konnte mir wieder alle Kinofilme anschauen, ohne ein schlechtes Gewissen wegen eines Textes zu haben, den jemand anders unbedingt fertig schreiben musste.
Ich war wieder allein. Allein! Endlich.
Die Liebe meines Lebens.
E-Book, ca. 380 Seiten, ISBN 9783940582898, April 2019, 3,99 €
Print-Ausgabe, 388 Seiten, ISBN 9783940582911, Mai 2019, 12,99 €