Werkstattbericht zum Schweden-Krimi „Schweig still“, Ullstein Midnight
Die einzige erwähnenswerte Verbindung zu Schweden, die ich inzwischen nur noch sporadisch pflege, ist das Ikea-Restaurant. (Lacht da jemand?) Wenn es diese Institution nicht gäbe, wäre ich in der anspruchsvollen Aufzuchtphase der eigenen Brut schlichtweg durchgedreht. Isso! Jede Mutter wird mir zustimmen, dass eine Tasse Kaffee zum Festhalten und ungefährliches Spielzeug in einem Ambiente, das die lieben Kleinen wie von Zauberhand ruhiger werden lässt, Gold wert ist. Das Ikea-Restaurant war die Zuflucht, die mich und einige andere Mütter davor bewahrt hat, zu Massenmörderinnen zu werden.
Da ich diesen Blogpost den überreizten Jungmüttern widme, fasse ich mich entsprechend kurz, um ihre Ausruhphase nicht unnötig zu verkürzen: Eines erschöpften Abends – der Feierabendhunger trieb Unmengen von Hungrigen ins Restaurant, aber unserer Mütter-Clique machte das aufgrund der genannten Umstände nichts aus – als ich noch keinen blassen Schimmer hatte, dass ich mal einen Krimi zusammenstoppeln würde, schwor ich mir, dass ich irgendwann dem Land mit den findigen Möbelbauern Tribut zollen würde. Irgendwie. Weil es mir an manchem Tag schlichtweg das Leben gerettet hat.
Und dann holte ich mir einen neuen Kaffee an der blaugelben Selbstbedienungstheke.
Schweig still von Mikaela Sandberg, ISBN 9783958190894 3,99 €, 200 Seiten, erscheint am 9. September 2016