Die Verlegerin ist in vieler Hinsicht eine Paragraphenreiterin und Erbsenzählerin. Aber das weiß sie und steht dazu. Deshalb kann ich ihr auch nicht so recht grollen, dass sie mir immer wieder diesen einen Tanz aufgedrückt hat, weil sie der Meinung war, dass ich noch nicht alles herausgeholt hätte. Im Nachhinein kann ich das natürlich bestätigen, schon weil sie mir im Nacken sitzt und den Werkstattbericht freigeben muss! Aber man sollte die romantischen Tänze tatsächlich nicht unterschätzen. Was an Handlung fehlt, kann mit ein bisschen erfundener Hysterie wunderbar aufgefüllt werden.
Das Ursprungsquartett Faith, Ava, Norma und Heather ist zu Beginn des dritten Romans bereits gescheitert, da Faith ausgeschieden ist. Zoe, Faiths Ersatz, hat ihre liebe Not, den Platz im Grand Pas de Quatre auszufüllen. Für das entsprechende Kapitel habe ich ziemlich lang gebraucht und es beim Überarbeiten so oft umgeschrieben, dass von der Urfassung nur noch ein Absatz übrig geblieben ist. Welche gedanklichen Prozesse dabei abgelaufen sind, könnt ihr im Roman nachlesen.
Als Inspirationsquelle empfehle ich übrigens die Videos der New Yorker Ballets Trockadero de Monte Carlo, die die staubtrockene Choreografie hinreißend parodieren. Anhand dieser Parodie habe ich eine Ahnung gewonnen, wie schwierig es gewesen sein muss, die Erstaufführung 1845 auf die Beine zu stellen.
Ach ja, und wo wir es gerade von Plots und Cliffhangern haben: Der Grand Pas de Quatre kommt auch in der Schlüsselszene der Ballerina-High-Serie vor, die ihr in Band 6 finden werdet. Ich habe es nicht übers Herz gebracht, eine ganz besondere Figur einfach in der Versenkung verschwinden zu lassen. Wer das ist, erfahrt ihr, wenn ihr fleißig weiterlest.
E-Book, ab 14. Februar 2016 für 1,49 €