Hier geht’s zum Artikelanfang: Diana – der Roman mit den vielen Gesichtern Teil 1
Dann ist da noch der strahlende Held Christopher, der im dritten Roman komplett abstürzt. Auch er sollte nicht zum Othello werden, wie man am Ende sieht, das war mir dann doch zu offensichtlich. Und auch das Namenswortspiel, das Tylor und Christopher öfter spielen, indem sie sich mit den femininen Varianten ihrer Vornamen ansprechen, wollte nicht so recht zünden. Christopher als Othello und Trisha als Desdemona – man kann es auch übertreiben! Außerdem funkte der recht eigensinnig gewordene Sam dazwischen. Da half nur eins: Das Klischee vom marodierenden Antihelden musste irgendwie umgangen werden. Somit wanderte »Othello« zurück in den Kostümfundus und ließ immerhin eine Ahnung von Eifersucht zurück. Schließlich wollte ich irgendwie auch die Todsünden einbauen.
Da die Paris-Sage als Namensgeberin schon für den Roman »Carmen« im Gespräch war, überlegte ich, ob ich es mit Helena probieren sollte, aber mir ging die ganze weibliche Zurückhaltung, die in dieser Sage zum Tragen kommt, auf die Nerven. Neben dem latenten Zickenterror des dritten Bandes sollte ein Kontrapunkt aus der Mythologie die Sache aufmischen. Tatsächlich fand ich, als meine Liebsten schon längst die Lust am Diskutieren verloren hatten, eine Göttin, die eine ausreichend aggressive Basis mitbringt, um als Sinnbild für Rachsucht zu dienen, und das war, ihr ahnt es bereits: Diana.
E-Book, ab 14. Februar 2016 für 1,49 €