Tante Thea ist auch „in echt“ etwas anspruchsvoller in Sachen Timeline – da verläuft selten etwas der Reihe nach, so auch der zweite Teil. Der geneigte Leser befindet sich in der Rückblende auf den vorangegangenen Juni in der üblichen „Brauchtumssituation“, die unbescholtene Erwachsene ereilt, wenn sie noch Grundschulkinder haben. Brauchtum – das A und O, das Anlass zu Feierlichkeiten gibt, wenn man gar nicht damit rechnet – am liebsten am Wochenende – oder das Jahr so schnell wie möglich abschließen möchte – meist im Sommer kurz vor den Abschlusszeugnissen. Da in der Schule auch heutzutage kurz vor den Sommerferien nicht mehr viel läuft, kann man mit den Kindern in der Regel nicht mehr allzu viel anfangen, wie Annika und Lukas tatkräftig beweisen. Alles muss ganz schnell geschehen, denn das Johannisfeuer steht an, man muss sich zu einem Zeitpunkt X auf dem Platz der Feierlichkeiten einfinden und ist natürlich schon viel zu spät dran. Annikas Kleid ist nicht gewaschen, Tante Theas Medikamentenlager muss aufgestockt werden und Robert kommt wahrscheinlich wieder später aus der Arbeit. Dass es hier kracht, kann sich der geneigte Leser sicherlich vorstellen: ein aufgekratztes Kind, das wie ein wilder Affe durchs Haus tobt, ein unwilliges Gegenstück, das den Hintern nicht aus seinem Zimmer bewegen will, weil es gerade heftig pubertiert, eine unsichere Oma und eine überlastete Mutter mit einem überreizten Vater.
So viel sei schon verraten: Irgendwie schaffen sie es dann doch noch zum Festplatz. Aber dort erwartet sie die nächste Katastrophe, die letztlich bewirkt, dass … aber wartet es ab.