Nein, das ist es natürlich nicht. Ich habe z.B. sehr ausführliche Recherchen zum Thema Amphetamine („Speed“) betrieben, weil es in diesem Roman u.a. um diese Droge geht. Die Details stehen mir nach wie vor lebhaft vor Augen. Ich habe eine Weile ernsthaft darüber nachgedacht, realistische Szenen mit Blut, Erbrechen, Ohnmacht, schließlich Spritzen und dem Aufwachen an Orten einzubauen, von denen man sich lieber fernhält.
Aber wem hilft es, wenn ich etwas „paradox glorifiziere“, das man nicht glorifizieren sollte? Hätte ich es außerdem geschafft, David in diesen Szenen ebenfalls ohne den erhobenen Zeigefinger agieren zu lassen? Und wo wäre Tuva dann gelandet?
Dazu kam, dass ich aufgrund einiger Ereignisse Abstand zu allem, was irgendwie nach Problemen aussah, brauchte. Ich wollte keinen offensichtlichen Drogen-Krimi schreiben. Also schrieb ich einen Road-Krimi über Drogen, in dem es um den Trip auf Asphalt und nicht den auf Chemie geht. Das hat mir gut getan und mir die Kraft gegeben, den dritten Roman zu verfassen, der für mich persönlich wichtiger ist als Im Rausch.
Nevertheless: Ich bin froh, dass ich Im Rausch so hinbekommen habe, wie er euch nun vorliegt. Und es hat mich befreit. Deshalb viel Spaß beim Lesen!
Im Rausch von Mikaela Sandberg. ca. 230 Seiten, ISBN 978-3-95819-122-8, 3,99 €
Zur Leseprobe
Mikaela Sandberg bei Midnight Ullstein