Tante Thea hat sich eine Menge zugemutet – und zahlt jetzt den Preis dafür. Meine Zuhörer tadeln mich, dass ich ihr schon wieder einen Schwächeanfall beschere. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass sie erstens 80 ist und zweitens ein Hammer nach dem anderen auf sie zukommt. Deshalb will ich ihr jetzt ein wenig Ruhe gönnen. – Die sie allerdings nicht nutzt, das sage ich gleich, denn hilflos im Bett liegen und auf den Tod warten ist weder Sache der literarischen noch der echten Tante Thea. Die echte freut sich, dass ich so viele ihrer Eigenheiten eingearbeitet habe – kochen, telefonieren und dumme Sprüche sind nur drei davon. Allerdings bittet sie mich auszurichten, dass sie nur in diesem Text so massiv daherkommt; in der Realität lässt sie schon immer ein wenig Zeit bis zum nächsten Klops, „schließlich bin ich schon um die 80!“, wie sie immer gerne betont. (Gott sei dank, sonst hätte ich hier pro Tag mindestens zwei Krisen!)