Werkstattbericht – Tatzeit 8. Mai 2014
Meine Verlegerin und ich haben noch ein bisschen über den Toby-Gerhild-Chilla-Handlungsstrang in meinem Ballettroman diskutiert und dabei hat meine großartige Verlegerin das perfekte Stichwort „amour fou“ gebracht. Das würde quasi die Beziehung zwischen Toby und Gerhild kennzeichnen: Die zwei wollen beisammensein, können sich ein Leben ohne einander eigentlich nicht vorstellen, kommen aber auch nicht miteinander klar, weil jedes Gespräch in Vorwürfen wegen Vergangenem endet. Das hat natürlich sofort meinen Nerv für tragische Liebesgeschichten getroffen. Ich habe ein Faible für Liebesgeschichten, die unglücklich enden, obwohl eigentlich beide nichts anderes wollen, als miteinander glücklich zu sein (ja, ich habe sowohl „Doktor Schiwago“ als auch Kafkas „Briefe an Milena“ mit sehr viel Freude gelesen). Es ist auch schriftstellerisch eine größere Herausforderung, sich da glaubwürdige Konstellationen auszudenken, als bei einer simplen „der eine will, der andere will nicht“-Sad-Love-Story. (Einen eher phantastischen Versuch von mir kann man u.a. hier in diesem Sammelband lesen http://www.atlantic-vision-cinema-island.com/Inhaltsverzeichnis/leseproben/mondmaerchen/mondmaerchen.html ). Kurzum: Ich bin voll im Schreibflow und hämmere wie Besessen Toby-Gerhild-Szenen in den Rechner, während im Hintergrund „Like a Hurricane“ von Neil Young läuft. Haaach, ist das schön tragisch!
Roman Nr. 6 im Lit.Limbus Dance Floor. E-Book, ca. 300 Seiten von Nadine Muriel für 0,99 €