Vergiss für immer: Niederrheinische Schokoflut #Niederrhein-Krimi

Der Niederrhein-Krimi, der nach Schweden umzog und wieder zurückkam. Werkstattbericht Nr. 8

Ich weiß nicht, warum, aber nach Pfingsten trudelten alle paar Tage Fragen nach dem nächsten Niederrhein-Krimi bei mir ein. Die Leser kamen und kommen allesamt aus diesem Gebiet und interessierten sich trotz des Dauerknatsch zwischen Claaßen und Vicky Steinhauer dafür, wie es mit den beiden weitergeht. Etliche wollten auch wissen, wie denn Kommissar Claaßens Vorname lautet. (Könnt ihr in VERGISS FÜR IMMER nachlesen.) Das Interesse an den Schweden-Krimis ließ nach dem Ende der Sommerverlosung auch wieder nach. Was mich irritierte: Alle, die sich bei mir meldeten, wollten ausdrücklich den Niederrhein. Trotz Twitter-Umfrage, die zugunsten eines Schweden-Krimis ausfiel. Von den Schweden-Fans meldete sich dagegen keiner.

Ich atmete ein paar Male tief durch und dachte mir: Sei’s drum, die werden mich schon nicht in der Luft zerreißen, wenn es jetzt doch einen Schweden-Krimi gibt, als an einem sauheißen Tag ein Paket bei uns eintraf. Der Absender war eine Schokoladenfirma, bei der ich meines Wissens nichts bestellt hatte. Als ich hineinschaute, wurde mir klar, dass hier gerade so was wie unterstützende Leserpost gekommen war in Form von erlesenen Schokokugeln in zwei Beuteln à 600 g.

Sprich: Da schickte mir jemand, der anscheinend alles gelesen hatte, was ich jemals verzapft habe und mit dem ich regelmäßig bei Twitter quatsche, 1,2 kg Schokolade. Jemand, von dem ich wusste, dass er auch zur Niederrhein-Fraktion gehört, weil er sich bereits entsprechend geäußert hatte.

Ich will nicht sagen, dass damit die Entscheidung endgültig fiel. Ich fragte mich, ob es wirklich gut ist, nur nach der Masse zu gehen (die sich nicht äußerte) oder ob man den Leuten, die man kennt und mag, ein Buch präsentiert, das sie sich so ja auch irgendwie gewünscht haben. Ich schlief auch noch ein paar Nächte drüber und befragte meine Liebsten zu Hause. Die meinten (mit vollem Mund), dass es sicher nicht schadet, seinen Lesern nachzugeben, wenn man dafür so schöne Geschenke bekommt. Ich könnte ja mal ein bisschen umstellen und dann könnte man ja mal lesen, was dabei rausgekommen ist und ggf. dann immer noch die Schweden-Version veröffentlichen.

Fazit: Auch bei der Family kam die dritte und damit ursprüngliche Niederrhein-Fassung mit allen Original-Namen und Schauplätzen wesentlich besser an, weil man sich „wieder alles zusammengoogeln“ kann und quasi „live vor Ort“ ist. Und deshalb musste der Niederrhein-Krimi quasi dreimal schlüpfen, nur um dann das zu sein, was er von Anfang an war.

Tja.