Wie verändert man sich, wenn man schon als junger Mensch tagein, tagaus giftigen Müll sortiert, der bereits einen nahestehenden Menschen vergiftet hat? Wächst die Angst vor dem eigenen Tod in einer Welt, die sich nur den Gewalten der Natur beugen kann, wenn sie nicht zerstört werden will? Woher zieht ein junger Mensch in dieser Situation die Kraft, um überhaupt weiterleben zu können?
Auch in Michael Erles Welt gibt es Menschen, die Schutz brauchen: Klimaflüchtlinge. Sie finden Zuflucht in Integrationsheimen und werden von Menschen unterstützt, die die gleichen Ängste auszuhalten haben. Im Grunde haben alle das gleiche Schicksal. Sie werden vom Wind wie Müll herumgeweht und kommen stets in den Trümmern einer Zivilisation an, deren Vorfahren die Lebensgrundlage für die nachfolgenden Generationen zerstört hat. Kurz: Dieser Müll macht Angst.
Der Autor vollzieht auch den nächsten Schritt konsequent und lässt aus der Angst Hass werden, Hass gegen die Flüchtlinge, das die eh schon fragile Welt ins Wanken bringen könnte. Damit hat er eine Brücke zu unserer Gegenwart geschlagen.
Das ist beängstigend, sagst du? So sehe ich das auch.