Island Light: Wie ich Schweden lieben lernte

Von Andreas Tille - Eigenes Werk: http://fam-tille.de/sparetime.htmlImage with Information in EnglishBild mit Informationen auf Deutsch, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=472074
Von Andreas Tille - Eigenes Werk: http://fam-tille.de/sparetime.htmlImage with Information in EnglishBild mit Informationen auf Deutsch, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=472074
http://midnight.ullstein.de/ebook/schweig-still/
http://midnight.ullstein.de/ebook/schweig-still/

Werkstattbericht zum Schweden-Krimi „Schweig still“, Ullstein Midnight

Am besten machen wir gleich reinen Tisch: Mit Schweden konnte bis vor Kurzem nicht viel anfangen. Es ist halt ein Land, das nördlich von uns liegt, in dem ein halbes Jahr die Sonne scheint, der Rest ist – nein, nicht Schweigen, dafür Dunkelheit.

Ich habe mir sagen lassen, dass man in Schweden gut Urlaub machen kann. Auf einer Grillfeier, die mir aufgrund des Karbonisierungsgrades des Grillgutes in Erinnerung geblieben ist, bezeichnete jemand Schweden als eine Art „Island Light“. Dort könne man gegen weniger Knete Elfen und Elche bewundern und sich einbilden, man hätte das Budget für die Geröllinsel aufgebracht. Aha, dachte ich damals, auf Island gibt es doch keine Elche, dafür aber Björk und den dauertrotzigen Vulkan Dingsbums-jeküll, oder?

Immerhin hat Schweden hat ein paar beeindruckende Musik-Idole und Bestseller-Autoren hervorgebracht. Man denke nur an ABBA, A-ha, Henning Mankell, Jo Nesbø! Da ich nach diesem Satz nicht so recht weiter weiß, schließe ich die Augen und denke an Annafrid, Björn, Benny und äh … Wie heißt die andere Frau? Ich konzentriere mich auf Morten Harket, Magne Furuholmen und, und … Mist, wer ist der Dritte? Henning Mankell kann ich mir nur wegen der Wallander-Verfilmungen im Sinn halten, und Jo Nesbøs Romane werden so aggressiv beworben, dass man sich seinen Namen zwangsläufig merkt.

Nach einer Minute des stummen Meditierens öffne ich die Augen wieder. Sorry. Aber es dauert auch jetzt noch eine Weile, bis da bei mir was kommt, weil ich wahrscheinlich eine Banausin bin. Aber damit lässt es sich auch ganz gut leben.

Ungefähr zwanzig Minuten später, in der ich mein Gehirn mit einer große Tasse Kaffee auf Trab gebracht habe, fällt es mir plötzlich wieder ein: Die zweite Dame im ABBA-Bund heißt Agneta. Vorsichtshalber spüre ich noch einmal ganz tief in mich hinein, ob das etwas in Richtung Schweden in mir zum Klingen bringt …

…?

Nein. Da ist nix. Nicht mal ein Fitzelchen Pippi Langstrumpf.

Also gut. Ich klappe also meinen Laptop auf und verschiebe es auf den nächsten Tag, mich darüber zu wundern, dass ich Schweden nichts abgewinnen kann.

Und aus gerechnet da fällt mir der Ikea-Katalog in die Hände.

Schweig still von Mikaela Sandberg, ISBN 9783958190894 3,99 €, 200 Seiten, erscheint am 9. September 2016

http://midnight.ullstein.de/ebook/schweig-still/


Beitragsbild von Andreas Tille – Eigenes Werk: http://fam-tille.de/sparetime.htmlImage with Information in EnglishBild mit Informationen auf Deutsch, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=472074