Werkstattbericht, Tatzeit 13.08.2014, 14:03 Uhr
Wie immer gegen Ende des ersten Romandurchlaufs gehen mir die Worte aus. Manchmal kommt mir der Vergleich mit einem Marathon in den Sinn: Man kann schon das Ziel sehen, der Atem wird schwerer, plötzlich hat man die gesamte Strecke noch einmal vor Augen – und die Vorstellung machte einen sooo müde.
Keine Sorge, ich höre natürlich nicht auf, schließlich habe ich darauf hingearbeitet, so weit zu kommen und eine weitere Geschichte zu erzählen. Aber das Gehirn ist ein wenig erschöpft und langweilt sich vor allem, denn mit fortlaufendem Text schleichen sich gleiche Formulierungen immer wieder ein. Die werden dann ein Fall fürs Lektorat. Und ich bin froh, dass ich jemanden habe, der den Text unter die Lupe nimmt, bevor er an die Öffentlichkeit kommt – auch wenn ich euch lustige Verschreiber und dämliche Vertipper gönne!
Mir fällt auf, das ich mich kaum noch zum Inhalt geäußert habe, was wahrscheinlich daran liegt, dass er so heavy ist. Ich wollte die Grenzen der eisernen Lady Sandra Schmitt austesten und habe das meiner Meinung nach auch geschafft. Die Verlegern meint jedenfalls nach ein paar Auszügen, dass ich sie nachvollziehbar verwirrt darstelle und dass auch Sandra Schmitt mal ein paar Aussetzer am Stück haben darf. Im letzten Abschnitt hat Tibor ihr dann auch noch eine Sache nach der anderen gebeichtet – und dann mussten sie erst mal was trinken gehen. Das findet die Verlegerin politisch nicht ganz korrekt, von wegen Jugendbuch und so, aber ich finde es vertretbar, denn etliche Jugendliche trinken mehr als Sandra und Tibor im betreffenden Textauszug. Ich bin gespannt, was ihr dazu sagt.