Schöner lästern mit Bettina: Schöner wohnen!

Die UN – oder die Vereinten Nationen oder der Alle-die-es-sich-leisten-wollen-Club – sitzen und berät mal wieder bei engergieintensivem Neonlicht in überheizten Räumen und kurbelt den Grundumsatz der New Yorker Gastronomie an. Die Waffen, nicht die Waffeln, sollen zukünftig nachhaltiger gehandelt werden, und die Braven – das sind alle bis auf Syrien, Nordkorea und den Iran und 23 weitere, die sich enthalten haben, darunter Russland und China-, haben auch artig mitratifiziert.

Aber was bedeutet in diesem Fall „nachhaltig“? Wie amnesty international schon seit Jahren anmahnt, wollen die unterzeichnenden Länder mithelfen, den Waffenhandel einzuschränken, der zu, Achtung, Menschenrechtsverletzungen führt. Tadaaah … Heißt das, die wollen den „bösen“ Handel verbieten und den „guten“ fördern? Also böse ist natürlich alles, was komplette Volksgrupen bedroht, Tutsi & Hutu, Serben & Kroaten, Russen & Tschetschenen, Nord- & Südkor… halt, das ist noch eine andere Baustelle. Und „guter“ Waffenhandel? Na ja, z. B. sind die Waffen, aus deren Gebrauch Sammellager wie in Darfur resultieren, gut, denn dann sind die Afrikaner beschäftigt und stellen keine wirtschaftliche Bedrohung für Europa dar, und die Boatpeople kann man da schon verschmerzen, schließlich stimmt die Kasse in der Festung Europa. – „Guter“ Waffenhandel bedeutet dann wohl, dass man damit zwar handelt, aber generell keine Menschen mehr unter Zuhilfenahme von Waffen umbringt? (Pause für den ungeheuerlichen Gedanken dahinter!) Klingt jedenfalls wie ein Argument der NRA, der National Rifle Association, deren Mitglieder auch nur von ihrem Bürgerrecht Gebrauch machen und Waffen, ja, als Dekoration im Wohnzimmer aufhängen.

Wäre doch eine tolle Idee – die neuen schwedischen Dekowaffen, die Flinte Jagtich überm Kamin, das stets geschliffene Besteck Marke Macette in der Küche und die schnelle RussOrgöl im Schlafzimmer. Alles zu haben in blau-gelb inklusive dreimonatigem Umtauschrecht. Oder man recycelt alte Asse-Asservaten! Der Antiquar empfiehlt die stilvolle Pershing-Stele mit dekorativem Ausfuhrschacht für den individuellen Privatbrunnen. Oder ausgediente, bevorzugt havarierte Atomkraftwerke als Wochenendhäuschen mit integriertem Geigersound für bis zu 20.000.000 Bibs pro Minute – fertig ist die Heimdisco! Da wird’s einem so richtig warm ums Herz.

Also, ich stell mich dann schon mal vors Möbelhaus, damit mir die anderen nicht die erste Marge Dekowaffen wegschnappen …

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