Schwänchen ahoi!
Nach ein paar Zugeständnissen war es Zeit, den dritten Band anzugehen. Wie gut, dass ich Bettina Unghulescu und Alicia Mirowna um dieses Interview gebeten habe, denn jetzt weiß ich endlich, was sie an den langen Exposé-Wochenende wirklich angestellt haben!
Bettina Unghulescu (BU): Der dritte Band heißt „Swanlake“. Sollen wir den Lesern verraten, wie wir auf diesen Namen gekommen sind?
Alicia Mirowna (AM): Logisch. Weil das zweite und das dritte Exposé-Wochenende wesentlich kürzer ausfielen als das erste, haben wir uns ein paar DVDs mit Tanzfilmen besorgt und alles heruntergenudelt, was man gesehen haben muss, angefangen bei „Saturday Night Life“ über „Dirty Dancing“ bis „Fame“. Am eindrücklichsten fand ich, dass dir bei „Swanlake“ mit Nathalie Portman vor Schreck die Schüssel mit den Chips heruntergefallen ist, als sie hinter der Bühne steht und plötzlich das Licht ausgeht. Leider habe ich deinen Gesichtsausdruck nicht fotografiert.
BU: Ausschlaggebend für unseren Titel war die Szenenfolge, in der das Ballett „Schwanensee“ aufgeführt wird. Wir fragten uns, ob unsere Protagonisten wohl auch die Klasse hätten und wie sie sich fühlen, wenn wir sie auf eine Bühne stellen. Und schon war die Idee mit dem Sommerworkshop da.
AM: Das hatte ein bisschen was von „Hanni und Nanni“. Es war spannend zu beobachten, wie Molly zu Melly wird und dann auch noch Marius kennenlernt. Und Chip und Svenja müssen auch ein paar Klippen umschiffen.
BU: Ja, unsere Liebespaare! Daran merkte man, dass die „lieben Kleinen“ erwachsen geworden sind.
AM: Meine Töchter fanden diese Idee anfangs übrigens „doof“. Ihre größte Angst war, dass im dritten Band nur noch „geknutscht“ wird. Als die Große der Kleinen dann die Rohfassung von Band 3 vorgelesen hatte, war wieder alles in Butter und sie verzeihen mir auch das Küsschen am Ende.
BU: Wie haben sie denn generell auf das Ende reagiert?
AM: Na ja … sie hatten sich natürlich gewünscht, dass alle ihre Heldinnen problemlos die nächste Stufe des Erfolgs erklimmen, sprich: dass alle in die Akademie aufgenommen werden. Aber das wäre in meinen Augen zu viel des Guten gewesen. Und auch der Verlegerin hätte ein Rundum-Sorglos-Paket besser gefallen. Aber man kann nicht immer alle gewinnen lassen, das ist sogar in einer fiktiven Geschichte unrealistisch.
BU: Der Umstand, dass nicht alle den Sprung schaffen, war zudem der Cliffhanger für den vierten Band. Der ist für dich ja auch sehr speziell.
AM: Genau. Der entsteht gerade, aber ich merke, dass sich ein Thema verändert, je länger man es behandelt. Es ist zwar immer noch spannend, über angehende Tänzer zu schreiben, aber manche Dinge werden zur Gewohnheit und es stellt sich die Frage: Kann ich das noch ein bisschen mehr beleben? Oder langweilt sich der Leser, wenn er zum x-ten Mal davon liest, dass Chip erste Zweifel kommen und sein Freund Sebastian eine wesentlich ruhigere Kugel schiebt? Der Band ist für mich so eine Art Prüfstein. Deshalb haben wir ja auch, zum Leidwesen der Verlegerin, den Plot noch nicht zu Ende geschrieben. Wir wissen nicht, wie die Geschichte enden soll.
BU: Oder ob wir noch einen Band konzipieren. Ich finde es übrigens sehr inspirierend, einen vorgezeichneten Weg durch Irrungen und Wirrungen zu beeinträchtigen und am Schluss tatsächlich den Protagonisten entscheiden zu lassen. Ich glaube, da können wir uns auf Chip verlassen.
Nur noch ein Band? Und dann …? Dann ist der Lit.Limbus Dance Floor natürlich noch nicht zu Ende! Lest weiter in Teil 4: Go East
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