Vergiss für immer: Manchmal sollte man lieber nicht nachdenken #Niederrhein-Krimi

Der Niederrhein-Krimi, der nach Schweden umzog und wieder zurückkam. Werkstattbericht Nr. 1

Eigentlich hätte ich mich Ende Juni zurücklehnen und sagen können: Puh. Den nächstes Buch ist in trockenen Tüchern. Entspann dich mal. Das wird eine ganz solide Selbstpublikation! Weil es ja ein knuspriger Text ist.
Und dann … kamen die Zweifel, weil ich nämlich meinte, Schweden-Krimis verlosen zu müssen und plötzlich SCHWEIG STILL und IM RAUSCH wieder stärker gefragt waren. Und was macht der gewiefte Geschäfts-Autor dann? Er denkt nach. Bzw. ich dachte nach. Hätte ich es mal gelassen.
Denn ich begann mit etwas, von dem ich jedem Autor und jeder Autorin vehement abrate: Ich zweifelte an mir und meinen Ideen. Plötzlich fand ich die Grav-Insel und Bislich und den Kolk, in den ich mich bei der Recherche verliebt hatte, extrem doof. Und die Idee, eine Leiche an eben dieser Stelle zu deponieren, die dann auch nur mit viel Hokuspokus gefunden wird, erschien mir so umständlich hinkonstruiert, dass ich mir sagte: So was funktioniert nur in Schweden-Krimis.

Ganz blöder Fehler! Ernsthaft.

Ein bisschen dazu beigetragen hatte auch die Absage des Verlags, bei dem ich TOD AM NIEDERRHEIN im Januar 2018 herausgebracht hatte. Mein sonst so stabiles Ego war angekratzt, was auch mir nicht gefällt und ich dachte mir: Okay. Niederrhein-Krimis bringen bei Ullstein nicht so viel wie erwartet ein. Aber die Schweden-Krimis gehen doch gut, also warum schreibe ich den Roman nicht um?

Tja, und da war er wieder, der Kommissar Olofsson, der mit Kommissar Claaßens Attitüde durch Malmö stapfte und mich eigentlich ganz zufrieden zurückließ.

Nicht.