(Anm. der Verlegerin: Der Post erschien bereits 2013 auf Bettina Unghulescus Blog – Link s. u. – und hat immer noch nicht an Aktualität eingebüßt.)
Ich kann es ehrlich gesagt nicht mehr hören. Es hängt mir zum Hals raus. Ich könnte kotzen. Und überhaupt. Das Thema hat sooo’n Bart. Und doch empören sich jetzt, nach der Aufklärung der „Dönermorde“, landesweit die Politiker, dass 10 % der deutschen Bevölkerung rechtsradikale Ansichten haben. Und, oh Wunder, die sitzen nicht etwa nur in Ostdeutschland, das vor bald einem Vierteljahrhundert günstig auf dem Ostblock-Ramschmarkt erstanden wurde, sondern auch im „Mutterland der Demokratie“, im goldenen Westen. (Okay, das ist eigentlich im literarischen Sinne Griechenland, wobei die alten Griechen der Herrschaft des Volkes gegenüber stets misstrauisch waren, aber das ist ein ganz anderes Thema und derzeit auch nicht sooo einfach abzuhandeln.) Aber wen wundert’s? Es hat die üblichen 20 Jahre nach dem Krieg gedauert, bis man sich auf Druck der 68er damit auseinandersetzte. Es dauerte ca. weitere 20 Jahre, bis der Ostblock sich auflöste und – tataaa! – noch mal 20, bis das Neonazitum als Problem erkannt wurde, aber auch nur, weil …