Eine Konzeptserie hat es in sich! Das wusste ich jedoch nicht erst, als das erste Kapitel des Romans Carmen fertig war. Schon die Serie Lit.Limbus Dance Floor führte mich regelmäßig an diverse Grenzen, die mich hin und wieder an meinem Konzept zweifeln ließen.
Nach dem Abschluss des ersten Romans der neuen Serie Ballerina High hatte ich das Gefühl, dass es noch eine Spur heftiger geht. Nicht nur, dass meine Verlegerin ständig herummaulte, hier müsse ich »noch amerikanischer«, da noch »juveniler« formulieren. Nein, sie forderte Action – Action – Action, und zwar am laufenden Band.
»Himmelherrgott, dann schreib’s doch selbst«, dachte ich des Öfteren. Hat sie aber nicht. Tja, und als ich den letzten Punkt in Carmen gesetzt hatte, dachte ich: Woah. Da hat sich aber jemand einen geistigen Urlaub verdient. Auf in entspanntere Gefilde! Ich verrate es gleich: Es wurde nix draus.
Da ihr bereits wisst, dass ich ein Vintage-Music-Fan bin, wird es euch nicht wundern, dass ich eine ganz und gar unheimliche Leidenschaft für diverse Sagenwelten hege. Die anscheinend bei Frauen so populäre Edda gibt mir allerdings nicht viel, weil – na ja, Mainstream eben. Vielleicht im nächsten Leben!
Aus den bereits im ersten Werkstattbericht genannten familiären Gründen stehe ich derzeit auf den Olymp. Dazu kommt, dass es im klassischen Ballett Unmengen von Choreographien zu griechischen und römischen Göttern gibt, die sich herrlich mit dem Thema »Todsünden« verquicken lassen. Die Melodien sind eingängig und zum Teil aus Funk und Fernsehen bekannt, da die Werbeindustrie keine Hemmungen hat, diese Melodien für ihre Produkte zu verwursten. Folglich griff ich fröhlich in die Tanzkiste und zog die Choreographie zweier Liebender hervor, die prompt ein interessantes Eigenleben entwickelten: Orpheus und Eurydike aus der gleichnamigen Oper von Christoph Willibald Gluck und Ranieri de’ Calzabigi.
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