Bettinas allerliebster Werkstattbericht zu ihrem allerersten Ballettroman
Schritt 2 war schon schwieriger, auch als wir den Rahmen mit den verschiedenen Etappen quer durch Österreich hatten. Alicia und ich sind nämlich Fans der Metaebene. Wir wollen zwischen den Zeilen etwas rüberbringen, damit man nicht nur Zellulose kaut, während man gut unterhalten wird. Aber was ist für Sofia und Dominik wichtig?
„Sollen sie heiraten?“, überlegte Alicia. Ich war kategorisch dagegen. Das können sie außerhalb meines Romans gern tun, aber ich will nix damit zu tun haben – von zu viel Klischee bekomme ich Ausschlag.
„Sollen sie sich für immer trennen?“, hielt Alicia dagegen. Neee, das wollte ich auch nicht … so richtig. Immer wieder mal trennen ist ja okay, weshalb wir die beiden auch einmal von West nach Ost jagen. Über allem schwebte die Frage, was die beiden aufgeben müssen, wenn sie zusammenkommen: Sofia hätte ganz klassisch ihre Tanzkarriere sausen lassen können, um mit ihrem aufstrebenden Musiker das große Glück zu erleben – Schluss, Kuss, Hollywood. Oder er wäre mit ihr als Künstlerpärchen auf die Piste gegangen, und dann hätten sie sich singend und tanzend durch die Welt des einzig Schönen und Wahren geschlagen. Uaaargh …
Nein, ich wollte sie lieber beide auf dem Sprung wissen: Dominik mit seiner angeblich sicheren Zukunft und dem Manager Rippenspiegl, der ihn mit seiner Band reich und berühmt machen will, aber etwas gegen seine Privatkontakte und außerdem noch ideelle Schulden bei einem Spezi hat. Sofia, die zwar tanzen will und alle Freiheiten hat, aber finanziell auf keinen grünen Ast kommt – das ist die Mischung, aus der mein Roman sein sollte. Und dazu natürlich ein bisschen Liebe, damit der Leser nicht von den ideellen Diskussionen um Freiheit, Liebe und Kunst erdrückt wird. Und dann ist da ja noch der Alltag, der den Künstler hin und wieder daran hindert, Künstler zu sein, weil der Alltag eben auch die große Liebe beinhalten kann und deshalb auf witzige Abwege führt.
Was soll ich sagen? Der Verlegerin hat’s gefallen.
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