Werkstattbericht, Tatzeit 15.07.2014, 15:55 Uhr
Je länger ich mich mit dieser Miniserie beschäftige, die vor ca. 18 Monaten ganz unschuldig begonnen hat, desto mehr komme ich in diese Massenschreib-Schiene. Ich merke, wie ich mit wachsender Routine pro Roman an bereits bekannten Punkten vorbeikomme – Anlaufschwierigkeiten, erste Aversionen gegen den selbst kreierten Plot, lockeres Neuplanen des Romanverlaufs, erste Zweifel, weitere, nicht mehr ganz so lockere Ideen, die in den Roman müssen, um ihn zu „verdichten“, zweite Zweifelwelle, die berühmte Schreibblockade und nach einer mehrtägigen Pause die LMAA-Einstellung, die mich in der Regel morgens überkommt. Und dann geht’s. Alles in allem dauert diese Teil 4 Wochen, dann kann ich losschreiben und habe auch die nötige Distanz, wie ich mir einbilde, um die Story von allen Seiten zu beleuchten. Manchmal wiederholt sich diese Phase, was in der Praxis bedeutet, dass ich mich mit den Neuplanungen zurückhalten muss, um nicht den Plot zu zerschießen. Aber obwohl ich das alles kenne, ist es immer wieder eine fiese Sache, da rauszukommen. Und es hilft auch nicht immer, einfach den nächsten Roman zu planen, während der vorangehende noch auf seine Fertigstellung wartet. Aber es kann helfen, „in Serie“ zu denken und Handlungsstränge mit Andeutungen einzuführen, die ich zu einem späteren Zeitpunkt genüsslich ausschlachten kann.
Es kommt auch vor, dass ich im Folgeband denke: Mensch, das hättest du im Vorgänger noch einbauen können. Das kann man nach der Veröffentlichung natürlich nicht mehr ändern. Deshalb habe ich mit der Verlegerin eigentlich abgemacht, dass ich wie in der ersten Staffel mindestens zwei Romane „auf Halde“ schreibe, wie es bei Heftromanserien üblich ist, und hielt das auch für eine gute Idee. Aber jetzt drängt der Abgabetermin des ersten Romans – der 31. August – und ich habe noch nicht mal ein fertiges Konzept. Aber anscheinend vertraut die Verlegerin darauf, dass mich ihre demnächst einsetzende Werbung für die 2. Staffel nicht in absolute Panik versetzt. Wie schön, wenn andere Leute an einen glauben!