Und dann ist da noch Lothar, Steffis Vorgesetzter, der sich über Jahre intensiv um Steffi kümmert. Gleich zu Beginn ihrer Ausbildung hat er z.B. dafür gesorgt, dass sie sich in der Firma ihr eigenes Biotop schaffen kann. Denn Steffi ist eine ziemlich pfiffige junge Frau, die nur in Gesellschaft emotional wacklig wird. Lothar erwirkt nach bestandener Prüfung, dass Steffi in der Firma bleiben kann, ernennt sie zu seiner Stellvertreterin und möchte, dass sie, wenn er in Rente geht, seine Nachfolgerin wird. Eigentlich ganz dufter Typ!
Doch an dem Punkt, an dem Steffis Verstand aushakt – diese Formulierung verwende ich bewusst, weil sie sich in ihren irrationalen Vorstellungen verstrickt – kann Lothar nicht mehr eingreifen. Denn da hat Steffi sich längst von ihrem jahrelangen Quasi-Ersatzvater abgenabelt. Ihren ersten „Großeinkauf“ auf Fuerteventura zieht sie heimlich durch und riskiert sogar eine Abmahnung. Das mutet pubertär an. Isses im Grunde auch. Aber für Steffis Entwicklung war es wichtig, diese eigene, sehr teure Entscheidung zu treffen. Dass es danach mit ihr abwärts ging, ist wiederum eine ganz andere Sache.
Die Liebe meines Lebens. E-Book, ca. 380 Seiten, ISBN 973-3-940582-89-8, April 2019
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