Ist euch schon mal aufgefallen, dass Polizisten in Romanen standardmäßig ein dunkles Geheimnis haben? Drogen sind ein probates Mittel, um am Lack des Helden zu kratzen. Was soll ich sagen, das funktioniert seit der Erfindung des Märchens und ist entsprechend langweilig.
Hauptkommissar Olofsson beweist: „Im Rausch“ klappt auch mit Eistee
Nun ist es zwar nicht unbedingt originell, dieses Klischee mittels Eistee zu karikieren bzw. es zu versuchen. Aber Whiskey oder andere alkoholische Gesöffe schieden aus, weil gips schon. Kaffee war ebenfalls kein Favorit, weil z.B. Kommissar Dühnfort in Inge Löhnigs Krimi „Sieh nichts Böses“ bereits leidenschaftlicher Kaffeetrinker ist wie etliche andere Kommissare, die ich hier nicht aufzähle. Außerdem – Kaffee! Ich bitte euch. In jeder Romannachtwache bzw. während der laufenden Ermittlung werden hektoliterweise schlechter Kaffee aus Plastik- und Pappbechern oder wahlweise verklebten Lieblingstassen geschlürft. Tee war so lange eine Alternative, bis ich Lisa Lerchers „Faule Marillen“ in die Finger bekam. Hier schlürft Major Paul Eigner ganz edel die Grüntee-Variante.
Um es kurz zu machen: Der Pfirsich-Eistee, der es in den Roman schaffte, stand auf unserem Küchentisch. Meine Finger klebten, meinte Tastatur schließlich auch – nun ja. Eistee ist mir zudem bisher noch nicht als Lieblingsdroge bei Prota- oder Antagonisten untergekommen. Und so wurde es Eistee, was insoweit auch sehr gut zu Olofsson passt, weil er die personifizierte Schlaftablette gibt (die er natürlich nicht ist, weil … Aber lest selbst).
Im Rausch von Mikaela Sandberg. ca. 230 Seiten, ISBN 978-3-95819-122-8, 3,99 €
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Mikaela Sandberg bei Midnight Ullstein