So, das war die Headline, jetzt nehme ich den Fuß vom Polemik-Gaspedal:
Immer wieder wird der Wert der einzelnen Berufsgruppen diskutiert. Dabei bin ich letztens über einen Comic gestolpert, in dem einem Chirurgen der Satz so oder ähnlich in den Mund gelegt wurde: „Ich heile Menschen aus Überzeugung, deshalb nehme ich dafür kein Geld.“ Unter dem Comic entspann sich eine Diskussion, dass ein Chirurg auch zu Recht mehr Geld bekäme als ein Künstler, weil etc. pp.
Andererseits kann der Chirurg ja auch nur deshalb Chirurg werden, weil er u.a. aus Büchern gelernt hat, was er dazu wissen muss. Bücher wurden von Leuten erfunden, die, sagen wir mal, Langeweile hatten, weil sie gerade nicht für ihr Überleben sorgen mussten, weil andere das übernehmen bzw. dieser Leut es bereits genug Vorräte angelegt hatte. Abbildungen mussten für die entsprechenden Bücher angefertigt und davor die Gegebenheiten beobachtet werden, die dann wieder beim späteren Chirurgen landeten. Ergo ist die Kunst hinter dem Anfertigen der Abbildungen nicht nur wichtig, sondern zwingend nötig, damit der spätere Chirurg z.B. keinen Murks lernt.
Mein Fazit: Klar, eine Gesellschaft sollte sich Künstler überhaupt erst mal leisten können. Andererseits sind sie m.E. aus keinem Entwicklungsstadium einer Gesellschaft wegzudenken, weil sie eben doch ihren nicht unerheblichen Beitrag zur Entwicklung leisten.
(Ja, auch Romanautoren.)