Ja, ich stehe dazu, ich liebe Zickenterror. Am liebsten habe ich Zickenterror in der heißesten Zeit des Lebens: der Pubertät (und in der Menopause, aber das hebe ich mir für einen anderen Roman auf). Wagen wir also ein Experiment und lassen wir die ewig schlecht gelaunte Nelli halbnüchtern auf die überdrehte Tuva treffen, die gerade etwas eingeworfen hat und BUMM!!! Ihr Hass geht so weit, dass sie sich sogar prügeln. Neinneinnein, nicht wegen Tom. Ganz so hormonvernebelt sind die beiden dann doch nicht bzw. ich wollte den Figuren dieses Klischee ersparen.
Nun ist es aber zur Freude der Autorin und hoffentlich auch der Leser so, dass sie nicht zufällig in diesem Roman aufeinanderprallen. Es gibt da gewisse Verbindungen in Tuvas familiärem Umfeld, die bis weit in den Osten reichen, weiter, als ich sie in diesem Roman beleuchte (Achtung, das könnte schon der Spoiler für den 3. Roman sein!). Wer sich an die Veröffentlichungen des Wunderwaldverlags erinnert, kann sich wahrscheinlich denken, wie weit ich diesen Roman gen Osten vorangetrieben habe. Und auch wenn Tuva und Nelli es nicht merken, wird der Zickenterror vor dieser Distanz nicht beeinträchtigt.
Eins noch, bevor ich mich bzgl. des Zickenterrors wieder in Schweigen hülle: Es gibt eine Szene, in der sich Tuva und Nelli brauchen. Nicht nur, weil an der Stelle sonst der Plot zu Ende gewesen wäre, sondern weil ich hier das Klischee der verfeindeten Mädchen brechen wollte. Ich habe mich dazu nur ein ganz kleines Bisschen von Hollywood inspirieren lassen. Versprochen! Sollte es euch trotzdem zu kitschig sein, lasst es mich wissen.
Im Rausch von Mikaela Sandberg. ca. 230 Seiten, ISBN 978-3-95819-122-8, 3,99 €
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