Das mit den Hashtags ist lustig. Man macht einen Zaun vor ein Wort und hui! schon folgt mir die ganze Welt. Und dann kann man Zahnlücken auf Autorenfotos zählen. Oder Krümel auf PC-Tastaturen. Oder Lesetipps geben. Oder sich fragen, wie lang der Autor gebraucht hat, um dieses Bild zu arrangieren …
Ach, Leute! Macht doch mal was Vernünftiges. Habt ihr keine Statements, z.B. irgendwas, worüber man sich schon standardmäßig aufregt und mit etwas Glück eine Debatte mit echtem neuen Ergebnis anzettelt? Klar könnte ich für euch meinen Arbeitsplatz fotografieren, aber das bewirkt nur, dass mir meine Bekannten aus Hamburg ein (virtuelles) Staubtuch zukommen lassen. Oder jemand entziffert das Verfallsdatum auf dem (leeren) Joghurtbecher und stellt Vermutungen über biologische Experimente auf meinem Schreibtsich an. (Und er hätte recht.)
Zum Beispiel könnten Self-Publisher aus der Schmollecke herauskommen und gemeinsam (ja, ich weiß, das ist schwer in dieser Branche) eine Aktion planen, um den Buchhandel für sich zu gewinnen. Mit so ’nem kleinen Gartenzäunchen, ’nem Hashtag. Ja! Oder was in Sachen E-Books interessant gewesen wäre: eine Hashtag-Aktion zur Senkung der Mehrwertsteuer auf 7 %. (Na gut, das kommt jetzt sowieso, aber stellt euch vor, da wäre ein Ruck durch die SoMe-Gemeinde gegangen, und man hätte diese Festsetzung schon früher erreicht.) Da stecken echte Zukunftsvisionen hinter!
Ach ja, und weil sich die Idee zu diesem Post an der Wir-sind-Traumfänger-Aktion entzündete, antworte ich auch auf die heutige Frage:
Wie liest / schreibst du? Voller Elan, Wut und Begeisterung darüber, dass wir hier unsere Meinung frei äußern können.