Werkstattbericht zum Schweden-Krimi „Schweig still“, Ullstein Midnight
Die Erlebnisse mit meinem richtigen Namen sind ja schon abenteuerlich und sicher auch für Psychologen sehr interessant. Aber lest erst mal, was man alles aus meinen Initialen machen kann:
Als ich noch einen ganz normalen Job in einem kleinen Büro einer großen Erlanger Firma hatte, kürzte ich hin und wieder meine E-Mails mit MS ab. Irgendwann ging mir auf, dass man so auch die nicht sehr schöne Erkrankung Multiple Sklerose abkürzt. Dass in Autorenkreisen das Manuskript auch zum MS werden kann, habe ich erst ein paar Jahre später mitbekommen.
Nach dieser Erkenntnis erweiterte ich spontan meine Initialen um den jeweils zweiten Buchstaben. Heraus kam: MiSt, je nach Schreibung auch Mist oder mist. Letzteres ist ja ganz nett, weil es auf Englisch „Nebel“ bedeutet. Aber wer will schon gern mit Mist angesprochen oder von Mist begrüßt werden?
Es blieb noch, zu den Initialen mit meinem Mädchennamen zurückzukehren. MW hätten sie gelautet, was auch grafisch eine nette Sache ist. Man dreht das M einfach um und bekommt das W. Eine coolere Eselsbrücke gibt es eigentlich nicht. Aber hey … das ist doch fast zu einfach.
Die Lektorin bei Ullstein fand meinen Namen zwar nicht problematisch – ich habe ihr auch nicht erzählt, was ich in der Hinsicht schon alles erlebt habe – schlug mir aber schlicht und ergreifend Mikaela Sandberg vor, falls ich vorhätte, noch weitere Schweden-Krimis zu schreiben. Damit konnte ich auch meine Initialen behalten, und der Name geht sowieso runter wie Öl. Im anschließenden freien Feldversuch zeigte sich prompt, dass Mikaela Sandberg sofort ins Blut geht. Und so bin ich nun, ganz unspektakulär, auch noch „sverigisiert“ worden. Na, das ist doch was!
Schweig still von Mikaela Sandberg, ISBN 9783958190894 3,99 €, 200 Seiten
http://midnight.ullstein.de/ebook/schweig-still/
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