Adieu, Verlag: Katastrophäää!

Liebe ehemalige KollegInnen und AutorInnen, der nächste Absatz ist ganz allein für euch bestimmt:
Es ist ganz einfach, einen Verlag abzumelden. Man schickt eine Gewerbeabmeldung an die Stadtverwaltung, und fertig ist der Lack. Das hat nichts mit Emotionen zu tun, sondern das ist rein formelles Gedöns. Und unter uns: Weder muss man diese Gewerbeabmeldung mit seinem eigenen Blut unterschreiben, noch verliert man einen Teil seiner Seele, nur weil man einen Kleinverlag aus dem Melderegister des Finanzamtes entfernt. Aber verratet das bloß nicht weiter!

Die Reaktionen meiner Mitmenschen reichen von leisem Bedauern bis zu blankem Entsetzen, weil ich ES freiwillig getan habe. Dabei war ich die einzige Person, die so richtig mit dem Verlag zu tun hatte, und somit war auch ich der Depp, der für die Sache geradestehen musste. Und ich stehe gern dafür gerade, dass ich künftig als Privatperson Texte publizieren werde 🙂

Trotzdem habe ich noch einen Wunsch, und zwar den, dass sich irgendwann auch euch erschließt, dass dieser Vorgang im Gegensatz zu den aktuellen politischen Ereignissen nicht mal ansatzweise einen chinesischen Reissack ins Wanken bringt. Das schreibe ich jetzt ganz ohne Frotzelei, weil ich es ernst meine. Ich bin nicht aus der Welt, ich werde weiterschreiben und publizieren, aber ab jetzt mit Personenlogo. Ich werde die Branche weiterhin beobachten und mich mit euch freuen, wenn ihr einen Titel platziert, der den Rubel rollen lässt. Und ich habe nach wie vor nicht das Gefühl, dass die letzten neun Jahre umsonst waren (nicht mal kostenlos!).

Fazit: Ich freue mich schon auf den nächsten Publikationsabschnitt! Und lasst euch von den Veränderungen der Branche nicht bange machen. So lang sich etwas verändert, ist Leben drin!