Zusatzprozessoren

49_Walzerkoenigin_140Werkstattbericht,  30.03.2015, 9:45 Uhr

Nebenbei ist mir aufgefallen, dass ich in diesem Roman jede Menge Zusatzprozesse eingebaut habe. Veränderungen allerorten. Nicht mal die gestandenen Lehrer kommen drumherum, auch nicht die semigeläuterte Sandra Schmitt. Wer glaubt, dass sie in Wiener Blut schon genug auf die Mütze bekommen hat, sei hiermit eines Besseren belehrt – da geht nämlich noch was. Das ist jedoch nicht auf meinen persönlichen Sadismus zurückzuführen, sondern entspringt den Erfahrungen mehrerer Lebensjahrzehnte. Wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo jemand mit’m Knüppel her … Es erschien mir unrealistisch, die Ballettlehrerin mit der Insolvenz der Ballettschule Zeidler in die Glückseligkeit zu entlassen, denn in der Realität kommt oft genug alles zusammen. Und da ich sowieso nicht zu Feel-Good-Texten neige, hätte es inkonsequent gewirkt, jetzt schon wieder alles auf den richtigen Weg zu bringen.

Schluss mit der Meta-Ebene, zurück zur aktuellen Handlung: Daniel und Mercedes sind endlich aneinander geraten. Daniel ist sogar richtig ausgeflippt – für seine Verhältnisse, meine ich – und hat einen zusätzlichen Streit zwischen Sandra Schmitt und Martin Klobinger, dem Nürnberger Ballettlehrer mit karrierebezogenen Eifersuchtsanfällen, angezettelt. Ja, so ist das mit dem Ruhm und dem Reichtum der anderen, der macht ehrgeizig oder sorgt für neidvollen Unmut. Jetzt werde ich noch ein bisschen zwischen Sandra und Martin herumstochern, denn auch der schöne Martin Klobinger, hübschester Lehrer des Nürnberger Ballettzentrums, muss sich mit den dunklen Seiten seiner Persönlichkeit auseinandersetzen. Ätsch.

E-Book, 250 Seiten, mit verlinktem Glossar, 0,99 €