Bettinas allerliebster Werkstattbericht zu ihrem allerersten Ballettroman
Eigentlich wollte Alicia diesen Post schreiben, weil sie für ihre gefürchteten Namensänderungen bekannt ist. Die Verlegerin meinte aber, dass ich als Leidtragende das besser ausdrücken könne. Nun denn!
Anfangs ließ ich aus einer Laune heraus Philipp und Sofia bei Nacht und Nebel durch Vorarlberg tappen. Dann meinte Alicia, die zwar nicht aktiv in den Text eingriff, dafür aber wie wild nebenher recherchierte, dass Philipp in dem Zusammenhang vielleicht nicht so gut wäre. Da gibt es nämlich eine Band, deren Frontmann auch Philipp hieße und die blöderweise auch im österreichischen Westen, also Vorarlberg, ansässig wäre – Verwechslungen wären vorprogrammiert. Ganz ehrlich, das wusste ich nicht! Auf die Gegend war ich vor längerer Zeit gestoßen, als ich für Alicia und ihren Roman „Wiener Blut“ recherchierte (wir ergänzen uns da immer ganz gut). Joey, der in Alicias Roman an allem Schuld ist, was Tibor und Sandra zustößt, sollte aus einer einsamen Ecke stammen, in der Stadt seinen Lebenstraum erfüllen, aber nicht unbedingt aus dem Burgenland nach Wien gekommen sein. Und in Vorarlberg gibt es so herzige Namen wie Sonntag, Thüringen, Tschagguns und so weiter. Ich mit meinem Faible für Lautmalerei wollte mir das natürlich nicht entgehen lassen. Und dann waren da noch die Öffis, zu denen ich später noch etwas schreiben werde.
Jedenfalls ging Philipp deshalb nicht, weshalb ich ihn zum Dominik machte, denn ein alter Name sollte es schon sein (und Dominik war mir wiederum von einer anderen Begebenheit in Erinnerung geblieben, deren Darlegung diesen Rahmen sprengen würde). Also Dominik und Sofia – nein. Alicia schlug Dominik und Vivian vor. Ja, da ging mir das Herz auf! Bis ich mich an eine Klassenkameradin erinnerte, mit der ich zudem nicht ganz angenehme Ereignisse verbinde. Wer bin ich, dass ich mir meinen von einer alten Widersacherin zunichte machen lasse, auch wenn ich mich nur ihres Namens bediene? In Ermangelung einer Alternative machte ich sie zur Viviane, und weil es gerade passte, aus Dominik einen Florian, um ihn zu verkallauern:
Endlich haben sich die Protagonisten vor dem Regen in einen Heuschober gerettet, da hat Sofia-Vivian-Viviane plötzlich Angst, von einem Floh gestochen zu werden. Dominik, jetzt Florian, denkt: „Der einzige Floh im Stroh, der sticht, bin ich!“ Die damit verknüpfte Assoziation, dass Florian am liebsten Sofias „Stecher“ wäre, fand Alicia allerdings zu derb. Florian als Name für Rosalies Mann – Rosalie ist Dominiks herrische Schwester – fand sie dagegen passend, weil der eher harmlos ist, und Florian klänge so „nett“ – na gut!
Die Flohangst ist geblieben, Viviane wurde wieder zur Sofia, Dominik blieb Dominik. Und ich hole mir erst mal Globuli gegen die leichte Dissoziationsstörung, die mich im Lauf dieser Diskussionen ereilte.
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