#Backflash 3 Anspruch und Wirklichkeit: #LitCamp, die Unmöglichkeit des Buchhandel-Stöberns und warum Expos manchmal neugeschrieben werden müssen

Diese Woche hat mich in jeder Hinsicht überholt. Lasse ich nach? (Total okay.) Werde ich alt? (Hoffentlich! Sterben ist definitiv noch keine Option!) Oder liegt es daran, dass ich jetzt noch eine dritte Frage finden muss, die ich positiv beantworten kann, weil aller guten Dinge drei sind?! (Schreibkrampf!)
Das Einzige, was ich zum LitCamp sagen kann: Ich bin nicht dabei. Aber der Tag macht sich gut in der Überschrift.
Okay, lassen wir mal die Hosen runter. Eine gute Idee oder ein geradezu teuflisches Wagnis – wie z.B. zwei Exposés gleichzeitig zu schreiben – bedeutet noch lange nicht, dass man den Jackpot geknackt hat. Konkret bedeutet das für mich: zurück ans Reißbrett, ein Plot will neugeplottet werden. Und zwar, bevor das nächste Plotbunny durch meine Story trampelt.
Und nun zum Buchhandel. Wir Autoren sitzen ja im selben Boot wie ihr und buhlen mit euch zusammen um die Gunst der Leser. Weshalb ich mich heute als Leserin an euch wende, liebe Buchhändler:
Gerne würde ich mich von euren Leselandschaften, Lesecafés und Lesetischen einladen lassen, stundenlang zu stöbern, wenn ich die Zeit hätte, mich auf die immer gleichen Romane mit den immer gleichen Covern einzulassen.
Dazu kommt, dass mir das Gewusel aus Verkaufsdisplays, Händlerrezensionen, kreischbunten Sitzgelegenheiten, DVD-Ramschtischen und Spielzeugbergen auf den Senkel geht. Man sieht die Bücher ja kaum noch! Und wenn ich sie endlich gefunden hat, dann s.o.
Der für mich gewichtigste Punkt ist jedoch, dass ich mit zunehmendem Alter einfach Abstriche machen muss. Statt gebeugt mit zusammengekniffenen Augen, schiefgelegtem Kopf und gebeugtem Rücken mühsam die ausgelegten Buchtitel zu studieren, drücke ich zu Hause am PC ein paar Tasten – und schon hat die Schrift eine für mich angenehme Lesegröße. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal auf diese Funktion angewiesen sein könnte. Deshalb meine Frage an euch, liebe Buchhändler:
Wie wäre es denn mal mit Leselupen statt Kaffee in euren Leselandschaften und ein paar Romantiteln, die nix mit Mainstream zu tun haben? Und gibt es vernünftige Argumente gegen frei beschreitbare Wege durch euren Laden – für die Leser unter euren Kunden, die nicht Indiana Jones oder Lara Croft heißen?
Bis nächste Woche!
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