Der stille Ruf des Todes: Essstörungen in der Familie. Wer ist schuld?

Niemand!

Es gibt so viele Faktoren, die zu Essstörungen führen können, es aber nicht unweigerlich müssen, genauso wie eine Depression aus einer schweren Lebensgeschichte entstehen kann, aber nicht zwingend muss. Lange wurde die Rolle der Mutter sehr kritisch betrachtet und vorrangig die Mutter-Tochter-Beziehung behandelt. Es kann aber auch Schwierigkeiten zwischen Vater und Tochter geben oder zwischen Mutter und Sohn oder Vater und Sohn, die zu einer Essstörung führen. Die Peergroup des Betroffenen kann eine Essstörung hervorrufen. Ein Erlebnis, eine einmalige Begegnung mit einem Fremden kann der Auslöser sein. Ein Satz, mit besten Vorsätzen vom Sporttrainer geäußert, kann negativen Einfluss auf die Zusammenstellung der Nahrung seines Zöglings nehmen. Eine Motivationsrede, vom Schullehrer gehalten, damit alle den Abschluss schaffen, kann einen einzigen Schüler entgleisen lassen. Die Einführung des Fernsehens hat auf Fiji zu einer Hungerepidemie geführt. Und, und, und …

Fazit: Sollten Sie in Ihrem Umfeld über Essstörungen stolpern, suchen Sie nicht nach einem Schuldigen, dem Sie Ihre unangenehmen Assoziationen und Emotionen überantworten können, wenn es um das Thema Essstörungen geht. Manchmal kann man trotz „gesunder Begleitumstände“ das Abgleiten in eine Krankheit einfach nicht verhindern.

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