Polizeiarbeit

FegefeuerWerkstattbericht 7. Juli 2015

Nicht nur Nebensächlichkeiten wie artgerechte Schweinehaltung und das ideale Warm-Up wollen recherchiert sein, sondern auch wirklich wichtige, handlungsrelevante Dinge. Für „Feuertanz“ habe ich ja bereits im Geschichtenweber-Forum unseren forumseigenen Polizisten dazu ausgequetscht, wie eine Tatbestandsaufnahme und ein Verhör ablaufen. Nun ist mir bewusst geworden, dass es in „Fegefeuer“ schon wieder eine Verhör-Szene gibt, für die mir ganz zentrale Infos fehlen: Ich weiß gar nicht, was passiert, wenn ein jugendlicher Hauptverdächtiger die Tat nicht gesteht (das ist bei einem Ballettkollegen von Desiree der Fall) bzw. darauf beharrt, nicht sofort verhört zu werden, sondern einen Erziehungsberechtigten und einen Verteidiger hinzuzuziehen (das wiederum macht Desiree). In Krimis kommen die Leute dann ja gern mal in U-Haft, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass „normale“ Jugendliche, die nicht dem Klischee des verwahrlosten Herumlungerers entsprechen, einfach so in den Bau gesteckt werden. Zumindest hoffe ich das, denn es würde meinen Plot komplett sprengen, wenn ich jetzt Desiree und xxx (nein, ich verrate nicht, wer der andere Hauptverdächtige ist!) wochenlang ins Gefängnis stecken müsste. Und wo ich schon so emsig offene Fragen am notieren war, ist mir aufgefallen, dass ich auch gar nicht weiß, was zum Schluss, nachdem der Fall gelöst ist, mit dem Vandalen passiert: Kommt der dann in den Knast? Oder muss der „nur“ Kohle abdrücken? (Mensch, ich hätte mal am Sonntag am Baggersee die Jungs neben mir fragen sollen, die hätten das alles bestimmt gewusst!)

Weil ich aber aus meiner Recherchemisere mit den Hängebauchschweinen gelernt habe, werde ich jetzt nicht tagefüllend im Internet nach den entsprechenden Infos suchen, sondern gezielt nachfragen: Für den Verhörkram kann ich wieder unseren Geschichtenweber-Polizisten anhauen und für die Frage, was letztendlich mit dem Vandalen passiert, kann ich mich sogar quasi verlagsintern an meinen Wunderwald-Kollegen Erik wenden, der bei dem supertollen, superspannenden Karpatenprojekt des Wunderwaldverlags mitmacht (-> um mal diskret ein bisschen Werbung für andere Wunderwald-Bücher einzustreuen : ) ). Ha, konstruktive Selbstkritik rockt! Dass ich mich nicht wieder sinnlos beim Recherchieren vertaddele, sollte mir das ein oder andere spendierte Kaffeechen oder Weinchen für meine Helfer dann schon wert sein.

Gastroman von Nadine Muriel, E-Book, ca. 200 Seiten, 0,99 €