Antiperfektionismus

Werkstattbericht – Tatzeit 9. Juli 2014Feuertanz

Was Chillas Alltag als Physiotherapie-Azubine betrifft, da habe ich jetzt, nach ellenlangen Recherchen, beschlossen, mal nicht so hyper-perfektionistisch zu sein. Ich habe so viele Links von Physiotherapie-Schulen gecheckt, überall steht was anderes. Neben den staatlichen Schulen gibt es z.B. noch jede Menge private Schulen und Akademien. Mal dauert die Ausbildung 4 Jahre, dann 3 Jahre. Die Vorgaben, wann welche Praktika gemacht werden sollen, sind auch überall anders. Auch die Ausbildungsinhalte variieren. Letztendlich lernt man zwar überall das Gleiche, aber es kommt oft vor, dass irgendein Thema, das in Schule X ein Schwerpunkt im zweiten Ausbildungsjahr ist, in Schule Y erst im dritten Ausbildungsjahr intensiv behandelt wird. Das wissen bestimmt auch Physiotherapie-Azubis, weil die sich ja auch vorher bisschen kundig machen, ehe sie sich Bewerbern Selbst wenn eine Physiotherapie-Azubine meinen Roman liest und merkt, dass bei Chilla einiges anders läuft als bei ihr, kann sie es sich immer noch damit erklären, dass Chilla ja auch eine andere Schule besucht als sie.

Außerdem, streng genommen dürfte Chilla gar nicht meinen gesamten Plot über an dem Theater, wo Desiree tanzt, unterwegs sein. Die Länge der Praktika während der Physiotherapie-Ausbildung variiert zwar von Schule zu Schule, wie ich festgestellt habe, aber insgesamt dauern sie doch meistens so ca. 2 – 4 Monate. In meinem Plot erstreckt sich jedoch die Zeitspanne, in der ich Chilla definitiv am Theater brauche, weil sie dort eine handlungstragende Funktion hat, von Anfang April bis Anfang September. Das sind 6 Monate! So lange dauert mit Sicherheit kein im Rahmen einer Physiotherapie-Ausbildung stattfindendes Praktikum. Von daher habe ich mir überlegt, dass Chilla halt eh kein offizielles Praktikum im Theater macht, sondern aus eigener Initiative dort parallel zu ihrer Ausbildung berufliche Erfahrungen sammelt. Es wäre ja durchaus möglich, dass Chilla nach einem offiziellen Praktikum einfach „hängengeblieben“ ist – sie hat sich im Theater wohlgefühlt, hatte Spaß an den Aufgaben, ihr Vorgesetzter fand ihre Unterstützung sehr hilfreich und so kam es, dass sie ihm weiterhin zur Hand gehen darf. Dabei unterliegt ihr Praktikum natürlich auch nicht mehr bestimmten Ausbildungsvorgaben, ich habe also freie Hand. Wenn es sich irgendwie ergibt, werde ich das in meinem Roman so in der Art erwähnen.

Roman Nr. 6 im Lit.Limbus Dance Floor. E-Book, ca. 300 Seiten von Nadine Muriel für 0,99 €